SimKra – Parametrisierte Simulation von Fügekräften zur digitalen Absicherung von Montageprozessen

Überblick

Untersuchung der menschlichen Bewegungsvarianz zur Absicherung von MRK-Prozessen in der Planungssimulation inkl. Implementierung der Bewegungsvarianzen in das Planungstool ema

Zuwendungsgeber: 
Sächsische Aufbaubank (SAB)

Förderkennzeichen:
100376593

Laufzeit:
08.10.2020 – 07.10.2022

Projektinhalte

Der Zusammenbau von Automobilen, Elektro- oder auch Haushaltsgeräten erfordert viele manuelle Montageschritte. Dabei ist eine starke Zunahme bei der Verwendung von Clips- und Steckverbindungen zu verzeichnen. Da die manuellen Arbeitsprozesse oft hochfrequent bei gleichzeitig aufzubringenden Fügekräften ausgeführt werden müssen, ergeben sich hohe Belastungen auf das Hand-Arm-System, die bei nicht-ergonomischer Ausführung oder ungünstiger Gestaltung der Fügeelemente, die Entstehung von Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Sehnenscheidenentzündungen fördern können.

Für die ergonomische und wirtschaftliche Bewertung im ema sind aktuell notwendige Fügekräfte manuell auf Basis von Schätzungen, Messungen oder FEM-Simulationen (Finite-Elemente-Methode) einzugeben. Dies erfordert einerseits hohe Aufwände und kann bei fehlerhaften Schätzwerten zu den vorgenannten Überbeanspruchungen des Menschen führen. Aus diesem Grunde wird im Rahmen des Forschungsvorhabens ‚SimKra‘ eine Methodik zur validen und effizienten Bestimmung von Fügekräften und -zeiten auf Basis numerischer Berechnungsfunktionen zur ergonomischen Kraftbewertung (-beurteilung) und Bewertung der Wirtschaftlichkeit bei der virtuellen Produktionsplanung entwickelt sowie die Auswirkungen auf das Hand-Arm-System ermittelt.

Die Aufgabe der imk Industrial Intelligence GmbH im Projekt ist die Entwicklung eines nummerischen Modells zur Prognose von Fügekräften in Abhängigkeit der Fügebedingungen und deren prototypische Integration in den ema Work Designer. Die Basis der methodischen Entwicklung bilden umfangreiche Messreihen, die auf einem neu entwickelten adaptiven und modularen Kraftmessstand durchgeführt werden, sowie FEM Simulationen.

Zur Anwendung des Prognosemodells im ema werden zudem softwaretechnische Methoden zur Erkennung und Klassifikation relevanter Einflussgrößen des Fügens, bspw. geometrischer Informationen zur Fügestelle und zu den Fügeelementen zur Fügekraftermittlung und -bewertung entwickelt sowie die ergonomische Bewertung erweitert, um Gefährdungen für das Hand-Arm-System bewerten zu können.

Mit Hilfe des digitalen Planungswerkzeugs ema Work Designer können bereits frühzeitig in der Planungsphase manuelle bzw. teilautomatisierte Arbeitsprozesse simuliert und nach ergonomischen, wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Kriterien bewertet und gestaltet werden. Die für die ergonomische Bewertung notwendigen Fügekräfte sind aktuell manuell auf Basis von Schätzungen, Messungen oder FEM-Simulationen (Finite-Elemente-Methode) einzugeben. Dies erfordert einerseits höhere Aufwände und kann bei fehlerhaften Schätzwerten zu den vorgenannten Überbeanspruchungen des Menschen führen.

Forschungsschwerpunkt

  • modularer Kraftmessstand
  • nummerisches Modell zur Prognose von Fügekräften in Abhängigkeit der Fügebedingungen
  • Simulationsmodell für das Hand-Arm-System
  • Methodik zur biomechanischen und zeitlichen Bewertung der Fügekräfte
    Ableitung relevanter Einflussgrößen aus ema zur Fügekraftsimulation (z.B. Objekterkennung, Passungsklassen)
  • Leitfaden zur Fügekraftbestimmung inkl. Messvorschriften v.a. zur Anwendung in KMU

Projektpartner

Kontaktieren Sie uns gern!

Michael Spitzhirn

Fachreferent Virtuelle Ergonomiemethoden Koordinator Forschungsprojekte & ema Education